Durch vielzählige Medienberichte im Internet und Fernsehen sind mittlerweile einige Personen darauf aufmerksam geworden, dass sich durch den Wiederverkauf von Sneakern der ein oder andere Euro verdienen lässt. Doch ist das Business wirklich so lukrativ? In diesem Artikel erfährst du alle wichtigen Infos über Sneaker Reseller und worauf es bei einem erfolgreichen Resell Game ankommt.
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Sneaker Reseller – das Geschäft mit limitierten Sneakern
In den letzten Jahren hat die Sneaker Kultur ein unglaubliches Wachstum durchlebt. Vermehrt zeigen Menschen ein erhöhtes Interesse für limitierte Sneaker und Streetwear. Da die hohe Nachfrage durch die strikte Limitierung bestimmter Produkte oft nicht befriedigt wird, werden die Modelle auf Drittmärkten für einen höheren Verkaufspreis wieder veräußert. Während Sneaker zu Anfang noch von Sneakerhead zu Sneakerhead gegen andere Modelle getauscht wurden oder für einen recht geringen Aufpreis den Besitzer wechselten, hat sich durch die wachsende Nachfrage und die damit verbundenen stetig steigenden Preise mittlerweile ein gesamtes Business daraus entwickelt.
Professionelle Sneaker Reseller in Europa und der ganzen Welt haben es sich mittlerweile zur Aufgabe gemacht ihren Lebensunterhalt mit dem Wiederverkauf von limitierten Sneakern zu verdienen. Bei Wiederverkaufspreisen die über 1000% des ursprünglichen Retailpreises erreichen, lässt es sich damit auch durchaus gut leben. Hier gibt es jedoch einige zu beachtenden Aspekte, die für den Erfolg maßgeblich sind. Leicht ist der Erfolg eines solchen Geschäftsmodell nämlich es mit Sicherheit nicht!
Das nötige Startkapital
Da sich Sneaker ein wenig wie Aktien verhalten und ständigen Preisschwankungen unterliegen, solltet ihr nur mit Geld arbeiten, dass ihr auch übrig habt. Wer sich bei einem Release verschätzt oder wenn Preise bestimmter Sneakern in den Keller fallen, ist es besonders ärgerlich wenn ihr von diesem Geld abhängig seid. Natürlich lässt sich mit besonderen Sneaker Geld verdienen, die Wahrscheinlichkeit bestimmte Modelle ohne Aufpreis auch zu bekommen ist jedoch nicht besonders hoch. Viele Personen kaufen deshalb Sneaker von Privatpersonen auf und hoffen auf eine spätere Wertsteigerung. Um diese von Privatanbietern abkaufen zu können benötigt ihr zu Anfang erst einmal etwas Geld.
Umfangreiche Kenntnisse über Sneaker und die neuesten Releases
Ohne das nötige Fachwissen werdet ihr wahrscheinlich gleich zu Anfang hohe Verluste einfahren. Genaue Kenntnisse über Sneaker, Kollabos und ein umfangreiches Allgemeinwissen über den Sneaker-Kosmos sind quasi Grundvoraussetzung. Selbst mit einem guten Wissen lassen sich Verluste schwer einkalkulieren, denn ein Restock oder Re-Release eines seltenen Modells kann an jeder Ecke lauern. Wer einen Release zudem falsch einschätzt, sitzt erst einmal auf seinem Stock fest.
Kontakte sind alles
Limitierte Sneaker würden mit Sicherheit nicht so einer hohen Nachfrage unterliegen, wenn sie so leicht zu bekommen wären. Sneakerheads mit umfangreichen Fachwissen geben zu den Releases ebenfalls alles, um an ihren Grail zu gelangen und gehen am Ende trotzdem oft leer aus. Beim Drop einen besagten Sneaker zu bekommen hat trotz großen Anstrengungen wie unzählige Raffle-Anmeldungen und der pünktlichen Anwesenheit im Online Shop auch mit einer Menge Glück zu tun!
Camp Outs lohnen sich ebenfalls nur bedingt wenn man berücksichtigt, dass ihr für die unzähligen Stunden vor den Shops auch woanders arbeiten und dort euer Geld verdienen könntet. Die erfolgreichsten Reseller erlangen einige Paare oft schon vor dem Release durch spezielle Kontakte. Solche Kontakte zu finden ist alles andere als Leicht! Dies ist außerdem zum einen unfair den anderen gegenüber und auch rechtlich gesehen eine Grauzone! Wer auf die glorreiche Idee kommt die zahlreichen Sneakerstores privat anzuschreiben, sollte sich dies direkt aus dem Kopf schlagen. Kein seriöser Store wird auf so eine Nachricht ernsthaft eingehen.
Wissen wo Sneaker am besten verkauft werden
Die wenigsten Sneaker Reseller besitzen einen eigenen Consignment Shop. Aus diesem Grund bewegen sich Reseller vermehrt auf Sneakermessen und mieten dort ihren eigenen Stand und verkaufen ihre Modelle in Facebookgruppen und auf ihren Instagram Accounts. Wer es besonders ernst meint, erstellt sich sogar seine eigene Webseite, nur muss darauf auch erst einmal etwas Traffic von möglichen Käufern gelangen. Da sich andere Resellplattformen wie StockX aufgrund der hohen Gebühren weniger lohnen, sind Mitgliedschaften in Communities wie Sneakerorientierte Facebookgruppen quasi Grundvoraussetzung. Der Verkauf von Sneakern nimmt durch die pflege der vielen Inserate außerdem auch erst einmal einiges an Zeit in Anspruch.
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Lohnt sich der ganze Aufwand?
Richtig umgesetzt lässt sich durch das resellen von Sneakern durchaus Geld verdienen. Da ihr als Sneaker Reseller jedoch quasi selbstständig seid, hängt an dem Geschäft auch ein hohes Risiko. Ihr habt keine regelmäßigen Einnahmen und ohne gewisse Kontakte und ein wenig Startkapital werdet ihr in diesem Business wahrscheinlich wenig erfolgreich sein. Mittlerweile probieren sich zu viele Menschen an dem Geschäft und scheitern kläglich. Es ist also bei weitem nicht so leicht, wie es manche Medienberichte erscheinen lassen. Denkt außerdem daran, dass ihr bei einem monatliche Verdienst von über 450€ auch als Sneaker Reseller Steuern zahlen müsst. Bevor ihr Tage bei Camp Outs verbringt, für einen Schuh der euch am Ende 200€ Gewinn einbringt, solltet ihr euch eventuell mit der Suche nach einem guten Job beschäftigen. So verdient ihr ebenfalls Geld und müsst eure Zeit nicht bei Wind und Wetter vor einem Sneaker Store auf der Straße verbringen.